Als eines der bedeutendsten Kunstmuseen, ist der Gebäudekomplex der Eremitage in Sankt Petersburg das größte Museum der Welt. Insgesamt verfügt das Eremitage zwar über ein beinah drei Millionen Kunstwerke umfassendes Archiv, von dem allerdings nur etwa 60.000 Exponate in mehr als 350 Sälen ausgestellt werden können, weshalb sich ein Besuch des nicht nur hinsichtlich seiner Kunstschätze beeindruckenden Bauwerks am Ufer der Newa vor allem für Kunstinteressierte immer wieder lohnt.

Geschichte der Eremitage St. Petersburg

Die Geschichte des Museums Eremitage begann mit der Sammelleidenschaft von Zar Peter, dem Großen, der selten ohne ein paar Kunstwerke im Gepäck von seinen Auslandsreisen in den Winterpalast als ehemaliger Hauptresidenz der russischen Kaiser zurückkehrte.

Ermitage in St. Pertersburg

Ermitage in St. Pertersburg

In dieser Tradition sammelte Katharina, die Große, in dem eigens für sie von 1764 bis 1775 zunächst als Privatgemach errichteten Gebäudekomplex der Kleinen Eremitage Kunstwerke aus aller Welt, die sie meist anderen europäischen Hochadeligen abkaufte. Um der unter ihren gleichgesinnten Nachfolgern rasch wachsenden Kunstsammlung Herr zu werden, wurde der prunkvolle Palast um einige Ausstellungsgebäude erweitert, die in Abgrenzung zur Zarenresidenz mit einem eigenen Eingang versehen unter Nikolaus I. erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und so die Grundsteine für das heute größte Museum der Welt gesetzt wurden.

Nach der Oktoberrevolution 1917 und dem Ersten Weltkrieg, als Teile des Museums als Hospital genutzt wurden, hielt auch die moderne Kunst in das schon damals altehrwürdige Museum Einzug und brachte dem Eremitage zahlreiche neue Sammlungen zu seinem bereits umfangreichen Archiv ein. Heute erstreckt sich das insgesamt als Eremitage bezeichnete Museum über einen Komplex aus sechs Gebäuden.

Sammlungen in der Eremitage

Goldene Kutsche in der Eremitage in St. Petersburg

Goldene Kutsche in der Eremitage in St. Petersburg

Auf 120 Räume auf den ersten beiden Etagen von vier Gebäuden verteilt, kann man sich im Eremitage  einen wunderbaren, wenn auch ob der beschränkten Ausstellungsmöglichkeiten, begrenzten Eindruck von der mittel- und westeuropäischen Kunst vom 13. bis zum 20. Jahrhundert verschaffen; dabei bilden die Sammlungen von Ausstellungsstücken italienischer Renaissance-Maler wie Tizian, Paulo Veronese und Giorgione wohl den wichtigsten Bereich der klassischen europäischen Kunst im größten Museum der Welt.

Zudem verfügt das Eremitage über umfangreiche Sammlungen von Ausstellungsstücken aus prähistorischer Zeit als auch der ägyptischen Hochkultur sowie eine große Sammlung an historischen kunstvollen Gewändern, Teppichen und Porzellanwaren sowie wahrscheinlich unbezahlbarer Schmuckstücke.

Die Neue Eremitage

Im Ostflügel der Neuen Eremitage befindet sich der so genannte Rittersaal, in dem ursprünglich Platz zur Ausstellung umfangreicher Münzsammlungen geschaffen werden sollte; heute kann man dort Rüstungen und Waffen, wie man sie vom 14. bis 17. Jahrhundert in Europa angefertigt und getragen hat, besichtigen.

Im Westflügel der Neuen Eremitage widmet man sich dagegen den Kunstrichtungen des Flämischen Barocks und des Niederländischen Goldenen Zeitalters, des Neoklassizismus‘, des Impressionismus‘ sowie des Nachimpressionismus‘; zudem gibt es hier zahlreiche Ausstellungsstücke russischer Kunstsammlungen zu sehen.

Interessantes zur Eremitage

In der Eremitage in St. Pertersburg

In der Eremitage in St. Pertersburg

Neben Kunstwerken von Avantgarde-Künstlern wie Picasso und Matisse oder dem niederländischen Meister Rembrandt, beherbergt das Eremitage in einem großen Teil seiner Ausstellungsräumlichkeiten die wohl bekanntesten Gemälde namhafter französischer Impressionisten, aber auch für vielleicht weniger berühmte Künstler aus Zentralasien und Sibirien, oder aus der Zeit des antiken Roms und Griechenlands wird im größten Museum der Welt Platz gemacht.

Abgesehen von den ausgestellten Kunstschätzen ist allein schon der prunkvolle Gebäudekomplex des Eremitage eine beeindruckende Sehenswürdigkeit für sich, der man auf seinem Rundgang ruhig einen Moment der Beachtung schenken sollte.

Für den Besuch des größten Museums der Welt empfiehlt es sich zudem, sich zur Besichtigung der thematisch verschiedenen Ausstellungen mehrere Tage Zeit zu nehmen als zu versuchen, sich in einem Durchgang die geballte Ladung Kunst zu geben, nur um sie mal gesehen zu haben anstatt sich ihr würdevoll zu widmen.

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