Es ist ziemlich fraglich, ob man den größten Friedhof der Welt als eine Sehenswürdigkeit betrachten kann. Schließlich ist es ein Platz, wo die Menschen ihre letzte Ruhe finden. Viele große und berühmte Friedhöfe, wie die Père Lachaise, dienen aber auch als eine Art Sehenswürdigkeit in den Städten, wo sie sich befinden. Die Friedhöfen waren historisch gesehen zunächst in der Nähe der Kirchen positioniert. Danach, mit dem Verblasen der etymologischen Wurzeln, wurden sie zu einem Platz des Friedens umgewandelt.

Der Größte Friedhof der Welt

Der größte Friedhof der Welt -  Der Wadi Al-Salam im Irak

Der größte Friedhof der Welt –
Der Wadi Al-Salam im Irak

Der größte Friedhof der Welt heutzutage ist der Wadi Al-Salam, er befindet sich im Irak. Er umfasst eine Fläche von 917 Hektar, das ungefähr der Fläche von 1301 Fußballfelder entspricht.

Hier fanden Beisetzungen schon in dem 7. Jahrhundert statt, somit ist es auch die älteste Begräbnisstätte der Welt, die dauerhaft benutzt wurde. Wadi Al-Salam liegt in der Nähe der Stadt Nadschaf.

Der Größte Friedhof Europas

Der größte Friedhof Europas ist der Ohlsdorf Friedhof; er befindet sich in Hamburg. Er hat eine Fläche von 391 Hektar und ist mitten in Hamburg platziert. Das wurde schon bei seiner Planung berücksichtigt. In der Nähe des Friedhofes wird nicht gebaut, so hat der Friedhof Möglichkeiten für einen möglichen Ausbau.

Anders sieht die Sache mit dem viertgrößten Friedhof der Welt, der Rookwood Necropolis Friedhof aus, der sich in Sidney, Australien befindet. Nicht so wie es in Europa üblich ist, werden hier die Plätze nur einmal vergeben. Deswegen wenn der Friedhof mal voll ist, wird es langsam in Vergessenheit geraten, oder er wird zum Bauland umgewandt.

Die Experten beobachten allerdings eine Tendenz, dass sich in die Zukunft die Menschen nach kleineren Begräbnisstätten orientieren werden. Es werden öfters kleine Flächen für Urnengräbern gesucht, die großen Flächen für Sarggräber blieben immer öfters unbenutzt. Anscheinend sind die Zeiten vorbei, als die Reichen ihre Verstorbenen mit großen Gräbern und prächtigen Anlagen die letzte Ehre bezeugen wollten.

Der Friedhof in der Geschichte

Der Ohlsdorf Friedhof in Hamburg

Der Ohlsdorf Friedhof in Hamburg

Die kleinen und großen Friedhöfe aus den Zeiten vor dem Christentum wurden als Nekropolen oder Gräberfelder bezeichnet. Sie lagen außerhalb der Siedlungen, das war in den griechischen, römischen, jüdischen und phönizischen Orten auch durch die Religion bedingt. Nicht nur die Religion spielte eine Rolle für die Platzierung der Friedhöfe außerhalb der Siedlungen. Zu den Zeiten der erhöhten Sterblichkeit war das eine Bedingung, um die Lebendigen von der Pest oder anderen Seuchen zu schützen.

Denn es gab kaum freie Plätze auf den Friedhöfen, wurden die Gräber mit halb verwesteten Leichen geöffnet und wieder benutzt. Es entstand dadurch ein ständiger Gestank in der Nähe der Begräbnisstätten und die Gesundheit der Menschen wurde auch in Gefahr gesetzt. Viel später, zu der Zeit der Renaissance, wurden einzelne kleine Friedhöfe in den Grenzen der Städte zugelassen. Heutzutage werden die Bestattungen immer privater, wodurch die öffentlichen Grabstätten immer mehr an Bedeutung verlieren. Es wird auch immer öfters der billigeren Variante der Feuerbestattungen der Vorzug gegeben.

In manchen Kulturen und Religionen, so wie in dem Hinduismus etwa, wird die Bestattung als ein Anlass zum Feiern gesehen. Der Tod wird in dem Hinduismus nur als kleiner Teil von dem Leben betrachtet, der Mensch geht einfach in ein anderes Zustand um dann wieder neu geboren zu werden. Deshalb sind hier auch keine Friedhöfe notwendig, es werden lediglich Feuerbestattungen durchgeführt.

Wie groß der größte Friedhof der Welt ist, ist also eindeutig festgeslegt. Mit der Tendenz, dass die Friedhöfe immer kleiner werden, wird er es auch in der Zukunft wahrscheinlich bleiben.

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