In Deutschland gibt es viele Inseln in Nord- und Ostsee. Bis zum Mauerfall 1989 galt die Insel Fehmarn als größte Insel (West-) Deutschlands. Die Bekannteste war die Insel Sylt. Seit 1989 ist die Insel Rügen die größte Insel Deutschlands.
Rügen ist groß und abwechslungsreich
Die Insel Rügen ist mit 926 Quadratkilometern Fläche mehr als doppelt so groß wie Platz 2, die Insel Usedom mit ca. 450 Quadratkilometern. Entstanden ist Rügen in der Kreidezeit vor 70 Millionen Jahren aus Kalksediment. Noch viel mehr an der Entstehung waren die Gletscherbewegungen der letzten Eiszeit vor ca. 60.000 Jahren an der Entstehung Rügens beteiligt. Rügen ist stark zerklüftet, sie wird in den Inselkern Muttland und verschiedene Halbinseln wie Wittow und Mönchgut eingeteilt.
Verbunden sind die Inseln über sog. Nehrungen wie die Schaabe oder Schmale Heide. In Nord-Südrichtung hat Rügen eine Länge von 52 km in West-Ostrichtung beträgt die Breite 41 km. Würde man einmal um die Insel immer am Wasser entlanglaufen, so würde man eine Strecke von gut 570 km zurücklegen. Rügen hat kleine Nachbarinseln, die größte und bekannteste ist Hiddensee, wesentlich kleiner sind die Inseln Vilm, Libitz, Dänholm, Heuwiese und Ummanz. Weitere Infos über Rügen findet man hier.
Sonderfall Usedom
Usedom ist die zweitgrößte Insel nicht weit von Rügen entfernt, also auch in der Ostsee gelegen, ebenso gehörig zum Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Usedom ist ein Sonderfall, da ein Teil der Insel zu Polen gehört. Ungefähr 370 Quadratkilometer der Insel gehören zu Deutschland und ein kleinerer Teil von ca. 70 Quadratkilometern gehören zum Nachbarland Polen. Usedom ist auch viel jünger als Rügen. Entstanden durch das abschmelzende skandinavische Eis bildete sich Usedom vor rund 15.000 Jahren.
Die Insel ist mit 66 km länger als Rügen, dafür aber auch nur ca. 24 km schmal. Usedom ist eine von Hügeln, Wäldern und Binnenseen geprägte Insel, zwischen dem Festland und der Insel befindet sich eine große Lagune, das sogenannte Achterwasser. Die Inseln Ruden und Greifswalder Oie sind vorgelagert, Wollin ist die Nachbarinsel in Richtung Polen und auf deutscher Seite die Insel Rügen.
Die drittgrößte Insel liegt auch in der Ostsee
Fehmarn ist die drittgrößte Insel, gehört aber zum Bundesland Schleswig-Holstein. Fehmarn ist Insel und zugleich Stadt, die durch eine Gebietsreform im Jahr 2003 entstand. Mit ca. 185 Quadratkilometern ist Fehmarn nur halb so groß wie der deutsche Teil Usedoms. Fehmarn entstand auch während der letzten Eiszeit, ist aber deutlich jünger, nur 4000 Jahre alt. Im Norden der Insel findet man eine große Dünenlandschaft, im Osten eine steinige Kliffküste. Insgesamt 78 km Küstenlinie kann man hier vorfinden. Bekannte Orte der Insel sind Burg, Landkirchen und Petersdorf. Verbunden ist die Insel mit dem deutschen Festland über die Fehmarnsundbrücke.
Die Plätze vier, fünf und sechs der größten Inseln Deutschlands belegen Sylt, Föhr und Pellworm, alle in der Nordsee gelegen.