Kevin ist doof, Vladimir ein Bär und mit Isabella geht Mann gern auf ein Date – oder nicht? Was ist dran, an diesen Vorurteilen.Mit einem Vornamen identifizieren wir eine Person. Dafür ist er da. Eine Bedeutung, anders als z. B. “Auto” oder “Vase”, hat er zunächst nicht. Dennoch schwingt bei jedem Namen auch Inhalt mit. Kevin und Jacqueline gelten etwa seit einigen Jahren als Sinnbild für Unterschichtennamen. Egal, ob nun berechtigt oder nicht, wer heute sein Kind Kevin nennt, drückt ihm erst einmal diesen Stempel auf.

Sieht so ein typischer Kevin aus ?

Sieht so ein typischer Kevin aus ?

Und genauso wie Kevin mit “doof” assoziiert wird, wecken auch alle anderen Namen mehr oder weniger starke Bilder.

Die Namenforscher von Onomastik.com haben für ihre Studie zur Wirkung von Vornamen über eine halbe Million Stimmen gesammelt.

Sie wollten unter anderem herauszufinden, welche Namen als am intelligentesten, schönsten, frechsten oder ältesten verstanden werden.

Extreme Vornamen

Die Ergebnisse zu 13 Assoziationspaaren sind in Top-Listen zusammengefasst. Dort kann man sehr schnell sehen, welche Namen extreme Bilder wecken. Hier einige Top- und Flop-Namen im Überblick:

  • Es gibt keinen Namen, der männlicher wirkt, als Carlos. Weiblicher als Lilli geht auch nicht.
  • Einen besonders jungen Menschen vermuten wir hinter Timmy, der am ältesten wirkende Name ist Adeltraud.
  • Als besonders groß wird der Name Vladimir verstanden, als auffallend klein Mariechen.
  • Unter Mickey stellt man sich jemand extrem lustiges vor, besonders ernst wirkt: Adolf.
  • Matz ist gut für Schabernack und gilt als frechster Name. Ganz das Gegenteil davon ist ein Mädchen namens Rosemarie.

Im Assoziationspaar arm-reich treffen wir ganz vorn auf Kevin. Raten Sie selbst, auf welcher Seite er steht. Das Gegenstück dazu ist Charles.

Hinter diesem Namen vermutet man auffallend schöne Menschen: Alessandro bei Jungs und Julienne bei Mädchen. Am hässlichsten sind wohl Personen mit den Vornamen Adolf bzw. Berthilde.

Es gibt tatsächlich Namen, die Kevin und Jacqueline vom Thron der “dümmsten” Vornamen verdrängt haben. Ganz vorn an steht Barbi, gefolgt mit einigem Abstand von Mandy. Superschlau hingegen wirkt der Namen Cornelius.

Übrigens, die Ergebnisse gelten nur für den deutschen Sprachraum und – nein – spiegeln natürlich nicht das Wesen jedes Namenträgers wieder. Sie zeigen lediglich, wie ein Querschnitt der Bevölkerung diese Vornamen wahrnimmt.

Onogramme machen Wirkung sichtbar

Mehr als 2.000 Vornamen standen zur Bewertung. Die dafür abgegebenen Stimmen wurden je zu einem sogenannten “Onogramm” zusammengefasst, einer grafischen Darstellung der Stimmen zu den jeweiligen Assoziationspaaren. So kann man schnell erkennen, ob ein Name etwa in eine Richtung besonders stark konnotiert ist, oder eher als unauffällig wahrgenommen wird.

Und Ihr Name? Blättern Sie am besten einfach selbst einmal durch die Onogramme, und finden Sie heraus, wie Ihr Name wirkt. Die Chance, dass er mit dabei ist, steht nicht schlecht.

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