Der Eurotunnel ist eines der umfangreichsten und größten Projekte Europas.Die Verbindung zwischen Frankreich und Groβbritannien ist eine Möglichkeit die Strecke nicht auf Wasser oder in der Luft zu überwinden. Lange Zeit war es nur ein Traum, Europa mit Groβbritannien unter dem Ärmelkanal zu verbinden, bis letztendlich der Eurotunnel fertig war. Als eines der größten Infrastrukturprojekte in Europa ist er auch zugleich ein wichtiger Bestandteil des Gütertransports in Hochgeschwindigkeit.

Wie lang ist der Eurotunnel

Eurotunnel

Die Ausfahrt des Eurotunnel

Der Eurotunnel ist ein Eisenbahntunnel, der 50,5 km lang ist. Er läuft zwischen Folkestone in Kent, England und Coquelles in der Nähe von Calais, Frankreich. Die Eurotunnel Gesellschaft Groupe Eurotunnel S.A. betreibt die technischen Infrastruktur und die Schüttelzüge für die Kraftfahrzeuge. Es gibt da eine menge zu überwachen – den Tunnelbetrieb, die Überwachung und die Instandhaltung der gesamten Anlage. Die Passagierschnellzüge mit Direktverbindungen werden von der Eurostar Group Ltd. an den beiden Seiten des Tunnels überwacht. Die Anlage besteht aus zwei eingleisigen Fahrtunnel mit einem Durchmesser von jeweils 7.6 m und in einem Abstand von etwa 30 m, in der Mitte befindet sich ein zweistreifiger Servicetunnel, in dem sich die Straßenfahrzeuge bewegen. Der Servicetunnel hat einen Durchmesser von 4.8 m. Damit kein Rauch dort eindringt, wird der Servicetunnel mit Überdruck betrieben. Der Tunnelbau wurde 1994 beendet.

Der Eurotunnel ist eine alte Idee

Der erste Vorschlag einen solchen Tunnel zu bauen kam 1753 von dem Franzose Nicolas Desmaret. Der erste ernsthafte technische Entwurf wurde ebenso von einem Franzosen fertiggestellt. Nach diesem Projekt sollte die Verbindung mit Pferdekutschen erfolgen. Der Luftaustausch für die Menschen und Tiere sollten durch Kamine gewährleistet werden, die ihre Öffnungen an der Oberfläche haben. Aus politischen Gründen wurde der Plan nicht in der Tat umgesetzt, zudem war es auch nicht sicher, ob er technisch realisierbar war.

Während der Friedensgespräche von Amiens hatte Napoleon Bonaparte wieder das Thema mit der Verbindung von England und Frankreich angesprochen. Danach gab es mehrerer Projekte, die so einen Tunnel beabsichtigten. Sie wurden teilweise aus politischen, teilweise aus technischen oder finanziellen Gründen nicht verwirklicht. Der eigentliche Bau begann mit Druck von dem Premierminister von Groβbritanninen, Margaret Thatcher und zwar ohne staatliche Finanzierung.

Der Eurotunnel kostete 15 Milliarden

Eurotunnel Bohrer

Eurotunnel Bohrer

Im 1987 begannen die Bohrarbeiten von der englischen Seite, fast ein Jahr später haben die Franzosen die Arbeiten an ihrer Seite angefangen.  Der Durchstich erfolgte am 1. Dezember 1990 ungefähr in der Mitte von dem Tunnel – 22.3 km von Grobbritannien und 15.6 km von Frankreich. Ein britisch-französisches Baukonsortium war der Hauptauftragnehmer für den Tunnelbau. Es dauerte insgesamt 7 Jahre und  über 15 000 Arbeiter waren mit dem Bau beschäftigt. Das war insgesamt ein sehr kostenintensiver Bau, insgesamt lagen die Kosten bei 15 Milliarden Euro, viel mehr als es ursprünglich geplant war. Viele Ingenieure, Techniker und andere Spezialisten waren mit diesen Arbeiten beschäftigt.

Der Tunnel wurde mehrmals am Tag sowohl von der englischen, als auch von der französischen Seite gemessen. Mit Hilfe der modernen Messtechnologien, vor allem mit Lasermessungen, wurde eine sehr hohe Präzision und Genauigkeit erreicht. Die Abweichungen der beiden Röhren betrugen von 35cm in der horizontalen und 6 cm in der vertikalen Richtung. Insgesamt hat man ca. 250 cm Abweichungen gerechnet.

Aber nicht die Länge des Eurotunnels ist ausschlaggebend, sondern seine Gröβe als Infrastrukturobjekt und auch die Möglichkeit, von dem Festland bis nach Groβbritannien mit trockenen Füßen zu gelangen, was schon eine Absicht von Napoleon Bonaparte war.

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