Den Atlantik mit dem Pazifik zu verbinden, war schon seit Jahrhunderten ein lang ersehnter Traum, der mit dem Bau des Panamakanals verwirklicht wurde. Die Pläne für dieses technische Weltwunder wurden von einem Franzosen entworfen, genauer gesagt von Ferdinand de Lesseps, bekannt durch seinen erfolgreichen Bau des Sueskanals. Die Wasserstraße verläuft auf der atlantischen Seite zwischen Colon und der Panama City an der Pazifikküste.

33 Jahre Bauzeit

PanamakanalIm Jahre 1881 begannen die ersten Bauarbeiten für diesen wirtschaftlich sehr wichtigen Kanal in Panama. Allerdings mussten die Arbeiten der Franzosen aufgrund von Geldmangel bald wieder aufgegeben werden. Im Jahre 1903 räumte Panama den Vereinigten Staaten von Amerika überaus vorteilhafte Bedingungen für einen Kanalvertrag ein, da Panama durch amerikanische Hilfe von Kolumbien unabhängig wurde. Die Bauarbeiten wurden also 2 Jahre später wieder aufgenommen. Der Panamakanal wurde im August 1914 unter teilweise sehr schweren Bedingungen fertiggestellt, unzählige Menschen starben dabei an dem gefürchtetem Gelbfieber und gefährlichen Erdrutschen.

Mit den Zufahrtskanälen ist der Panamakanal insgesamt 82 Kilometer lang. Die Zeit für die Durchfahrt beträgt je nach Andrang und Klima zwischen acht und elf Stunden. Er verfügt über drei Schleusen die paarweise angelegt sind sowie über drei Stauseen.

Der Panamakanal ist eine wichtige Wasserstraße

Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen auf der ganzen Welt, jährlich wird er von über 14.500 Schiffen durchquert. Allerdings ist die Größe der Container- und teilweise auch der Passagierschiffe im Moment noch auf bestimmte Maße begrenzt. Der 2007 angefangene Ausbau und die Erweiterungen sollen planmäßig im Jahr 2015 fertiggestellt werden, so dass auch breitere und schwer beladene Schiffe den Panamakanal durchfahren können. Die Transitpreise hängen von der Art und der Schiffsgröße ab und enthalten zahlreiche Nebengebühren wie die Kosten für Schlepper und Lotsen, die für den Schiffsverkehr von der Kanalverwaltung zur Verfügung gestellt werden. In den Schleusen werden um die 100 Lokomotiven eingesetzt. Die Durchfahrt vom Panamakanal geht nach der Reihe der Ankunft, oft entstehen stundenlange Wartezeiten. Insgesamt sind um die vierzig Durchfahrten möglich, vierundzwanzig davon können im Voraus gebucht werden.

Der Panamakanal im Bau

Der Panamakanal im Bau

Der Panamakanal ist seit 1999 wieder Eigentum von Panama. Durch ein besonderes Abkommen mit den USA ist der Kanal nicht nur neutral gebunden, sondern auch verpflichtet, alle Schiffe ohne jegliche Diskriminierung zu je gleichen Bedingungen verkehren zu lassen. Die Wasserstraße ist besonders für die amerikanische Ost- und Westküste sehr wichtig, weshalb China durch die Asien Importe und die USA mit zu den gewichtigsten Kanalnutzern zählen.

Der Panamakanal fördert den Tourismus

Der Tourismus in Panama wurde durch den Kanalbau stark gefördert, nicht umsonst ist die Wasserstraße das sogenannte wirtschaftliche Rückgrat des Landes. Colon gehört mit zu den größten Freihandelszonen der Welt und ist zusammen mit dem Bankensektor und dem Kanal eine der wichtigsten Stützen der Panamaischen Wirtschaft.

1928 wurde der Panamakanal übrigens zum ersten Mal von einem Menschen durchquert, der amerikanische Reiseschriftsteller und Abenteurer Richard Halliburton brauchte dafür 9 Tage. Kurioserweise deklarierte er sich vor den zuständigen Behörden als Schiff und bezahlte eine seinem Gewicht entsprechende Passage von ca. 36 Cent.

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