Als eine besondere Form von Unterseebooten werden vor allem zur wissenschaftlichen Erkundung von Meerestiefen über 800 m Tiefsee-U-Boote – auch Deep Submergence Vehicle oder kurz DSV genannt – eingesetzt, die ihrem Design nach dem großen Druck der Tiefsee besser standhalten können als etwa militärische U-Boote. Dabei steht der Rekord seit den 1960er Jahren bei einer Meerestiefe von unvorstellbaren 10.900 m, in die Auguste Piccard mit der von ihm entwickelten Tiefseetauchkapsel Trieste vorgedrungen war. Neben der Trieste gibt es aber auch noch andere Unterwasserfahrzeuge, mit denen sich zahlreiche Forscher im Namen der Wissenschaft in Untiefen vorgewagt haben.

Wissenschaftliche U-Boote

Trieste

U-Boote gibt es in vielen Ausführungen

U-Boote gibt es in vielen Ausführungen

Das Bathyscaph Trieste verfügt über 18,14 m in der Länge, 3,51 m in der Breite, einen Tiefgang von 5,64 m und eine Wasserverdrängung von 51 t. Nachdem die Trieste am 26. August 1 953 vom Stapel gelaufen war, wurde sie 1958 von der US-Marine übernommen; zur Erforschung des Marianengraben ging es für die Trieste zusammen mit ihrer Besatzung, dem Schweizer Ozeanographen Jacques Piccard als Sohn des Entwicklers Auguste Piccard und Oberleutnant der United States Navy Lt. Don Walsh im Januar 1960 auf Rekordtiefgang. Heute ist die 1966 außer Dienst genommene Tauchkapsel im United States Navy Museum in Washington D.C. ausgestellt.

Trieste II

Das Nachfolgemodell zu Piccards Tiefseetauchkapsel bildet die von der Werft Mare Island Shipyard erbaute und 1964 fertiggestellte, 20 m lange und 4,6 m breite Trieste II mit einem Tiefgang von 3,78 m und einer Wasserverdrängung von 47 t. Zunächst wurde die auf 20.000 Fuß (6.100 m) Tiefe getestete Trieste II unter dem Kommando von Lt Comdr. John B Mooney, Jr und Capt. Frank Andrews erfolgreich zu Suchaktionen nach verschollenen U-Booten und Schiffswracks eingesetzt bevor sie offiziell ab dem 01.September 1969 bis zum Jahre 1980  in den Dienst der Pazifikflotte gestellt wurde. Heute ist die Trieste II im Naval Undersea Museum in Keyport im Bundesstaat Washingon, USA als Museumsschiff ausgestellt.

Alvin (DSV-2)

Erbaut wurde das 16 t schwere DSV Alvin mit einer im Durchmesser 48 cm breiten Einstiegsluke in der Werft der General Mills’ Electronics Group. Derzeit im Namen des ozeanographischen Forschungsinstitut Woods Hole Oceanographi Institution unterwegs, kann das  Tiefsee-U-Boot der US Navy seit seiner Indienststellung am 05. Juni 1964 schon über 4.000 Tauchgänge für sich verzeichnen, mit denen insgesamt über 11.000 Meereskundige sich in Tiefen von maximal 15.000 Fuß (4.500 m) bringen ließen, aus deren Erkenntnissen und Erfahrungen mehr als 2.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen hervorgingen.

DSV-4 Sea Cliff

Verschiedene militärische U-Boote

Verschiedene militärische U-Boote

Als Schwester-U-Boot der DSV Alvin (DSV-2), der DSV Turtle (DSV-3) sowie der Nemo (DSV-5) war das derzeit im Eigentum der US Navy befindliche DSV-4 Sea Cliff mit einer im Durchmesser 60,96 cm breiten Luke zunächst auf eine maximale Tiefe bis zu 6.500 Fuß (2.000 m) ausgelegt. Es bedurfte einiger Modifikationen bis das 25 t schwere Unterwasserfahrzeug in Tiefen von bis zu 20.000 Fuß (6.100 m) und damit 5.000 Fuß (1.524 m) weiter als mit dem Alvin (DSV-2) vordringen konnte; mit dem Alvin super class kann man sogar bis in 22.000 Fuß (6705,6 m) Tiefe tauchen. Offiziell wurde das DSV-4 Sea Cliff 1998 aus dem Dienst genommen; inoffiziell ist es seit dem 30. September 2002 jedoch wieder im Einsatz, nunmehr allerdings nicht mehr unter seinem Namen sondern seiner Hull-Nummer.

Zukunft der U-Boote

Bis heute sind weite Teile der Weltmeere noch immer unerforscht; um ihnen auf den Grund zu gehen –  zu wissenschaftlichen Zwecken oder aus militärpolitischem Interesse – wird man auch in Zukunft daran arbeiten, immer leistungsfähigere Tiefsee-U-Boote zu entwickeln, mit denen etwa ein Tauchgang zum Marianengraben kaum noch eine Überwindung darstellen wird.

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