Man könnte annehmen, dass das größte Lebewesen aller Zeiten in der Epoche der Dinosaurier existiert hatte. Und sicherlich mit Recht, denn die damals lebenden Tierarten waren viel größer als die von heute. Wortwörtlich übersetzt heißt das Wort Dinosaurier, das aus dem Griechischen stammt, „schreckliche“ oder „gewaltige“ „Eidechse“. Das ganze Wissen, das man heute über die Dinosaurier hat, ist von den Forschern anhand von unterschiedlichen Fossilien gewonnen worden. Sei es versteinerte Knochen, Fußabdrücke, Haut- oder Gewebeabdrücke – die Paläontologen haben enorme Leistungen erbracht, damit wir einen Blick auf die längst verschwundene Tier- und Pflanzenwelt gewinnen können. Doch die Annahme, dass das größte Lebewesen aller Zeiten ein Dinosaurier war ist falsch.

Das größte Lebewesen ist ein Pilz

Das größte Lebewesen - Der Hallimasch

Das größte Lebewesen – Der Hallimasch

Das größte Lebewesen aller Zeiten ist nämlich ein Pilz, der heutzutage immer noch existiert. In Oregon USA wurde ein Pilz entdeckt, der so groß wie 1 200 Fußballfelder oder mehr als 9 Quadratkilometer ist. Das ist der Hallimasch. Obwohl Pilze noch vor 40 Jahren zu den Pflanzen gezählt wurden, stellen sie eine selbstständige Gruppe im ganzen Gefüge der Lebewesen dar. Das typische Merkmal, das Pilze von den Pflanzen unterschiedet, ist der Zellkern. Das größte Lebewesen aller Zeiten, der Hallimasch wurde erst in dem Jahr 2000 entdeckt. Die danach durchgeführten Gen-Analysen haben belegt, dass das ganze Geflecht zu ein und demselben Pilz gehört. Der Hallimasch wächst seit 2 400 Jahren in Malheur National Forest in Oregon, USA und wiegt er auch nicht wenig – ganze 600 Tonnen. Entdeckt wurde der Pilz in dem Jahr 2000 von der Forstwissenschaftlerin Cathrine Parks.

Das größte Lebewesen existiert noch

Die essbaren Teile von einem Pilz sind eigentlich nur seine Früchte. Der Pilz selbst wächst unter dem Boden und stellt ein Geflecht von vielen verflechten Fäden. Das ist das Myzel, das sich über mehrere Quadratkilometer ausbreiten kann. Die Pilze spielen eine wichtige Rolle für das organische Gleichgewicht der Natur – sie ernähren sich von verschiedenen abgestorbenen organischen Substanzen, nämlich Holz, Laub oder nadelstreu. Pilze recyceln die organische Substanzen der Natur, indem sie diese vernichten. Diese Prozess reinigt die Natur und trägt dazu bei, dass sich der Kreislauf im Gleichgewicht hält.

Der Hallimasch - Armillaria solidipes

Der Hallimasch – Armillaria solidipes

Der Riese wächst ungehindert und verbreitet sich auf eine immer breiteren Fläche. Das Klima in Oregon, das eh trocken ist, scheint dieses Wachstum zu unterstützen. Leider bildet der Hallimasch nur wenige essbare Früchte aus, deswegen hat er wahrscheinlich keine Ableger bekommen. Der Pilz hat millimeterdicke Fäden, die den Boden und alle Bäume herum ungestört durchdringen. Auf dieser Weise zieht der Pilz parasitisch so viele Nährstoffe von seinen „Gastgebern“, dass diese dann ziemlich schnell absterben. Danach kann der Pilz Jahrzehnte existieren, in dem er sich von saprotroph von Totholz ernährt. Das gilt für die ganze Familie der Rinderschwämme, zu den auch die Hallimasche gehören. Die Hallimasche oder das Hallimaschkomplex sind eigentlich ein Agregat, das oft als Forstschädling bezeichnet wird, denn sie befallen teilweise auch lebende Bäume und bringen diese zum Absterben, indem sie alle ihre Nährstoffe entziehen.

Allgemein existieren auf der Erde mehr als 100 000 Pilzarten. Dazu existiert keine konkrete und endgültige Statistik, nur in Europa sind mehr als 5 000 Pilzarten bekannt. Die Zahl ist nicht eindeutig und fest. Es werden immer wieder neue Pilzarten entdeckt, viele davon sind mikroskopisch klein, andere haben ziemlich große Maststäbe. Zu dieser Gruppe gehört auch das größte Lebewesen aller Zeiten – der Hallimasch aus Oregon, USA.

(507 Mal gelesen, 1 Leser heute)