Achterbahnen gibt es schon seit Jahrhunderten. Die ersten Vorläufer stammen aus Russland und waren eher auf primitive Schlittenfahrten an künstlich angelegten Hügeln ausgerichtet. Die erste Loopingbahn wurde 1846, also fast hundert Jahre später, in Paris vorgestellt. Allerdings kam es immer wieder zu Verletzungen, so dass diese invertierte Bahnen nicht lange in Betrieb blieben. Die erste Achterbahn, also in der bekannten Nummer acht Form, wurde im Jahr 1898 auf der Halbinsel Coney Island eröffnet. Den endgültigen Durchbruch allerdings schaffte der amerikanische Erfinder John Miller mit seinen unzähligen Patenten was Sicherheit und Achterbahntechnik angeht. Im Prinzip unterscheidet man bei den unterschiedlichen Modellen zwischen Stahlachterbahnen und Holzachterbahnen.

 In der Achterbahn auf Rekordjagd

Die kleinste Achterbahn der WeltMittlerweile gibt es auf der ganzen Welt unzählige Arten von Achterbahnen, die sich durch ausgefallene Konstruktionen und ständig neue Rekorde überbieten. Die Vergnügungsparks werben mit internationalen Schlagzeilen wie die höchste Achterbahn, die steilste Abfahrt, die längste oder die schnellste Bahn, sowie dem Rekord, wer denn überhaupt die beste Ausdauer beim Achterbahnfahren hat.

Erlis Seifenkiste ist die kleinste Achterbahn

Das neueste Meisterstück ist allerdings nicht eine neue internationale Spitzenleistung, sondern die kleinste Achterbahn der Welt. Diese Glanzleistung kann der Erlebnispark Steinau in Hessen verbuchen. Die Erlis Seifenkiste ist für Kinder zwischen drei bis höchstens sechs Jahre gedacht und funktioniert im Selbstbedienungsmodus unter Aufsicht der Erwachsenen. Die putzige Kiste fährt auf ca. 20 Meter Schienen auf einer Fläche von 6,70 m x 3,95 m. Der höchste Punkt der Mini-Achterbahn liegt bei 1,70 Meter, spätestens bei der Runterfahrt in die „Tiefe“ kann man die Kleinen vor Freude jauchzen und schreien hören.

Es braucht sicherlich nicht extra erwähnt zu werden, dass diese Achterbahn auch die neuesten Sicherheitsauflagen erfüllt. Diese bis jetzt noch einmalige Attraktion erweitert um ein Vielfaches die Spielmöglichkeiten für die Kleinsten in diesem Freizeitpark, der außer der Miniachterbahn noch über ein Kleinkinderkarussell sowie über eine putzige Zugfahrt durch das sogenannte Zwergental verfügt. Die erste Probefahrt fand übrigens am 12. März 2014 statt und wurde von der mutigen Emily Kania durchgeführt.

Die Bedienung von Erlis SeifenkisteOb der Erlebnispark mit dieser Achterbahn für Kleinkinder in das Guinness Buch der Rekorde aufgenommen wird, ist sicherlich sehr fraglich. Fest steht auf jeden Fall, dass die Kids in der relativ bequemen Holzkiste auch ihren Spaß haben. Angeblich gibt es diese Achterbahnen für rund 10.000 Euros zu kaufen. Wer also einen großen Garten und kleine Kinder hat, kann ja schon einmal anfangen zu sparen. Allerdings sollte man sich damit beeilen, da die Kiddie-Coaster nur für eine Körperhöhe bis zu 90 Zentimeter geeignet sind.

Egal ob es sich bei der kleinsten Achterbahn der Welt nun um eine gute oder um eine schlechte Investition handelt, wichtig ist eigentlich nur, dass sich auch die Kleinsten gut vergnügen können und der Anbieter etliche Schlagzeilen in der deutschen Presse positiv verbuchen kann. Auch sollte man beachten, dass sich in der heutigen Zeit so gut wie alles um Technik und um ständige Verbesserungen handelt. Eine derartige Initiative sollte deshalb nicht nur kritisiert, sondern auch befürwortet werden.

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