Madagaskar wurde spätestens durch den gleichnamigen Film von Dreamworks auch beim jungen Publikum weltbekannt. Alleine in Deutschland konnte dieser computeranimierte Kinder- und Familienfilm über 6,5 Millionen Kinobesucher aufweisen. Aber nicht nur das Schicksal der entflohenen sympathischen Zootiere, sondern ein eher natürlicher Wissensdrang wirft die Frage nach näheren Einzelheiten über dieses Naturparadies auf.
Madagaskar – Die viertgrößte Insel der Welt
Die Insel Madagaskar liegt im Indischen Ozean, genauer gesagt vor der afrikanischen Ostküste. Sie ist die viertgrößte Insel der Welt und im Vergleich zu Deutschland etwa eineinhalb Mal so groß. Die genaue Flächengröße Madagaskars liegt bei 587.295 km2, das heißt, dass auf einen km2 ungefähr 37,5 Einwohner kommen. Madagaskar trennte sich vor über 160 Millionen Jahren von dem afrikanischen Kontinent und konnte sich dadurch eine wirklich einzigartige Fauna und Flora erhalten, weshalb es bisweilen auch der achte Kontinent genannt wird. Man schätzt, dass rund 85 % der einheimischen Pflanzen und Tiere einmalig sind, beziehungsweise nur auf dieser Insel anzutreffen sind. Vor allem die unzähligen Lemurenarten sind hier zahlreich vertreten.
Lemuren von Madagaskar
Lemuren sind vom Aussterben bedroht, sie sind die ältesten Vertreter der Primaten. In diesem natürlichen Paradies gibt es noch viele unzugängliche Regionen. Forscher sind der Meinung, dass dort noch weitere unbekannte Spezies auf ihre Entdeckung warten. Die ca. 22 Millionen Einwohner der ehemaligen französischen Kolonie setzen sich hauptsächlich aus 18 offiziellen Volksstämmen zusammen. Zu den größten ethnischen Gruppen gehören die Merina, Betsimisaraka sowie die Betsileo. Die Mehrzahl der Madagassen sprechen Malagasy und Französisch. Vor allem bei der älteren Bevölkerung herrscht noch der Glaube, dass sie sich nach ihrem Tode in einen Indris (Halbaffen) verwandeln, weshalb diese Tiere auf der Insel auch eine große religiöse Bedeutung haben. Aber auch die Sitten und Bräuche vom Großteil der Einwohner sind fast Vollständig nach ihrer Naturreligion ausgerichtet.
Tourismus in Madagaskar
Die beliebtesten und schönsten Reiseziele in Madagaskar sind in der Regel verhältnismäßig gut erschlossen. Große Schutzgebiete sind über die Insel verteilt um die einmalige Tier- und Pflanzenwelt kennenzulernen. Zu den attraktivsten Badestränden gehören beispielsweise Ampazony, Baie du Courrier und Ramena im Norden, Sainte Marie und Foulepointe im Osten, Fort-Dauphin, St. Luce und Italy im Süden, sowie Belo-sur-Mer, Morondava und Anakao im Westen. Die Hauptstadt von Madagaskar ist Antananarivo mit ca. 2 Millionen Einwohnern im zentralen Hochland. Tana, wie sie in der Umgangssprache genannt wird, ist das politische und wirtschaftliche Zentrum des Inselstaates.
Laut dem World Wide Fund For Nature (WWF) war Madagaskar früher einmal fast komplett bewaldet. Jährlich werden allerdings auf der Insel über 100.000 Hektar gerodet, so dass heute nur noch um die 10 % der einheimischen Wälder erhalten sind. Schon seit Jahren setzt sich die weltweit größte Naturschutzorganisation stark für den Erhalt des Endemismus und der Artenvielfalt ein. Durch die richtige Betreuung und Vorsorge können nämlich nicht nur die Einheimischen von den speziellen Umweltbildungsprogrammen profitieren, sondern auch die Urlauber, so dass auch der Tourismus in Madagaskar zum Naturschutz ein Vielfaches beitragen kann.