Im Münchner Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg, nur wenige Minuten vom Marienpark entfernt, trifft man auf das wunderschöne Schloss Nymphenburg. Der ehemalige Wohnsitz der Wittelsbacher, eines der ältesten Adelshäuser Deutschlands, ist eines der größten Königsschlösser von ganz Europa. Das Schloss wurde vom damaligen Kurfürst Ferdinand Maria aufgrund der Geburt des langerhofften Thronfolgers im Jahr 1664 für seine Frau in Auftrag gegeben. Die zum damaligen Zeitpunkt meistgefragtesten Architekten, Bildhauer und Stuckateure leisteten mit diesem Bau ein absolutes Meisterwerk.

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Außer dem Hauptschloss besteht die Anlage aus mehreren Lustschlösschen, Parkburgen und dem Schlosspark mit der Badenburg und dem Apollotempel. Der Park gehört zu den größten Gartenkunstwerken weltweit. Der im englischen Stil gehaltene Landschaftspark beinhaltet Kanäle und Brücken, Kaskaden, künstlich angelegte Seen und zahlreiche Skulpturen der griechischen Mythologie. Durch die landschaftlich etwas versteckten Gebäude erinnert der Schlosspark an einen verwunschenen Märchenwald.

Wie groß ist Schloss Nymphenburg

Die gesamte Anlage von Schloss Nymphenburg ist 229 Hektar groß. Das Schloss selbst besteht aus dem Mittelbau und den Pavillons. Im Mittelbau befindet sich der imposante Steinerne Festsaal im Rokokostil, der seit 1758 so gut wie unberührt ist und sich über drei Geschosse hinzieht.

Der Nordflügel beinhaltet u.a. die große Schönheitengalerie Max Emanuels (dem Thronfolger), das Karl-Theodor-Zimmer, Vor- und Schlafzimmer, sowie das Wappenzimmer und die nördliche Galerie. Im Südflügel ist vor allem das chinesische Lackkabinett einen Besuch wert. Der südliche Pavillon enthält die Schönheitengalerie von König Ludwig I, sowie mehrere Zimmer der Königin. Die Schlosskapelle ist im zweiten nördlichen Pavillon untergebracht.

Die Parkburgen der Schlossanlage Nymphenburg

Zu den Parkburgen gehören die Amalienburg, die prunkvolle Badenburg, die im chinesischen Stil eingerichtete Pagodenburgund die etwas fremdartige Magdalenenklause. Die 1734 erbaute Amalienburg wurde als Lust- und Jagdschlösschen als kleine, aber so gut wie selbstständige Anlage für die Kaisertochter Maria Amalia errichtet. Die Magdalenenklause, auch als Einsiedelei bekannt, sieht von außen eher wie eine Ruine aus, im Inneren allerdings findet man eine sehr schöne Grottenkapelle und das Appartement vom damaligen Kurfürsten.

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In der prunkvollen Schlossanlage Nymphenburg sind zahlreiche sehenswerte Museen untergebracht. Besonders interessant ist das Marstallmuseum mit eindrucksvollen Pferdewägen, Prunkschlitten und dem notwendigen Sattelzeug der damaligen Könige und Kurfürsten. Nicht nur die Porzellankenner schwören auf das ansässige Porzellanmuseum mit über 1000 delikaten Ausstellungsstücken. Unter den Exponaten finden sich besonders schöne Arbeiten von Franz Anton Bustelli und Dominik Auliczek. Das Mensch und Natur Museum ist vor allem bei den Kindern aufgrund von ausgestopften Tieren und Mitmachprojekten sehr beliebt.

Schloss Nymphenburg – Ein Muss für Touristen

Wer sich zu Besuch in München aufhält, sollte Schloss Nymphenburg unbedingt gesehen haben. Allerdings sollte man für die Besichtigung einen kompletten Tag einplanen, da es so gut wie unmöglich ist, alle Schönheiten der Schlossanlage in wenigen Stunden anzusehen. Teile des Hauptschlosses, drei Parkschlösschen sowie die Magdalenenklause sind zur Besichtigung freigegeben, der Schlosspark ist für Fußgänger aus verschiedenen Richtungen zugänglich. Der Haupteingang befindet sich am Arkadendurchgang. Für München stellt die komplette Anlage einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar, die Besucherzahlen nur alleine vom Hauptschloss belaufen sich jährlich auf ca. 300.000 Gäste.

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