Die Frage nach dem größten jemals gefangenem Wal lässt sich nicht ganz einfach beantworten. Moderne, wissenschaftliche Vermessungsmethoden helfen heute bei der zahlenmäßigen Erfassung der Ozeanriesen, aber wer weiß, was für Brocken zur Hauptsaison des Walfangs um die Jahrhundertwende aus dem Meer gezogen und noch auf See in handlichere Stücke aufgeteilt wurden, bevor sie ein Meeresforscher gesehen hat.

Der Schwerste Wal

Der schwerste jemals gefangene Wal war ein Blauwalweibchen, das nach wissenschaftlichen Methoden gewogen, ein stattliches Gewicht von 177 Tonnen aufwies. Gemäß den Beobachtungen und Aufzeichnungen der Meeresforscher des US-amerikanischen National Marine Mammal Laboratory (NMML) können Blauwale 27 m lang und 150 bis 170 t schwer werden. Auf diesen Daten basierend würde sich für größere Wale dieser Art, die vereinzelt eine Länge von 30 m erreichen können, ein Gewicht von geschätzt mehr als 180 t ergeben.

Große Details zum Blauwal

Wal SkelettDer schwerste ist aber nicht gleich der längste jemals gefangene Wal; dieser maß 33,6 m, was etwa der Länge von neun aneinander gereihten Familienkutschen entspricht. Nicht weniger beeindruckend sind auch die Ausmaße anderer Körperteile dieses Ozeanriesens. So wiegt seine Zunge etwa 2,7 Tonnen und sein Mund ist so groß, dass er gleichzeitig bis zu 80 t Nahrung aufnehmen kann; zu schlucken vermag er höchstens jedoch nur eine Menge in der Größe eines Volleyballs.

Das Herz des größten Säugetiers der Welt wiegt im Durchschnitt 600 kg; die Aorta misst im Durchmesser etwa 20 bis 23 cm.

Nachwuchs des Blauwal

Bereits bei seiner Geburt bringt ein Blauwalkalb stolze 2.700 kg auf die Waage; das entspricht etwa dem Gewicht eines ausgewachsenen Flusspferdes. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen benötigt so ein Riesenbaby in den ersten Lebensmonaten täglich etwa 400 l Milch. Bei so einem großen Hunger ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Blauwalkalb zusehends wachsend jeden Tag 90 kg Gewicht zulegt.

Warum ist der Blauwal so groß?

Ende eines gestrandeten Wal

Ende eines gestrandeten Wal – Quelle dailymail.co.uk

Selbst Wissenschaftler sind sich darüber nicht ganz sicher, warum der Blauwal so groß und schwer ist. Vielleicht liegt die Beantwortung dieser Frage einfach darin begründet, dass er im Meer lebt; hier kann man sich dank Wasserauftrieb selbst mit solchen Ausmaßen und schwerem Gewicht frei und ungehindert und dabei noch geschmeidig fortbewegen, ohne dabei zu Boden zu sinken. Auf dem Land hätte er kaum eine Überlebenschance; auf Grund des relativ leichten Skelettbaus würde der Blauwal unter Mitwirkung der Erdanziehungskraft auf dem Land einfach unter seinem eigenen Gewicht zusammenbrechen.

Der Blauwal bleibt also bis heute ein faszinierendes Tier, das sich noch immer selbst mit modernen Messgeräten kaum erfassen lässt. Ehrgeizige Wissenschaftler werden jedoch alles daran setzen, den Ozeanriesen auch weiter zu erforschen und bessere Methoden dazu entwickeln.

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