Laut Guinness-Buch der Rekorde ist die größte jemals gefundene Schlange ein Netzpython aus Sulawesi in Indonesien, der es bei einem Gewicht von 183 kg auf die stattliche Länge von 9,99 m brachte. Angeblich soll es auf dem Inselstaat einen noch viel größeren, knapp 450 kg schweren Netzpython mit 14,85 m Länge gegeben haben, allerdings stellte sich diese Behauptung als Gerücht heraus.

Anakonda vs. Python

Im Wettbewerb um den Titel „Längste Schlange der Welt“ ist die Große Anakonda der Netzpythons größter Konkurrent. Die längste jemals gefundene Anakonda maß über 8,50 m und verfügte über ein Gewicht von geschätzt 226 kg. Überhaupt ist die Anakonda sehr viel kräftiger gebaut als der Netzpython. Gemessen an der Länge bleibt sie mit 9,99 m jedoch die größte Schlange der Welt.

Lang, länger, längst ausgestorben

Eine Schlange zum Kuscheln

Eine Schlange als Kuscheltier

Gegenwärtig wird das Rennen um die längste Schlange der Welt also zwischen Anakonda und Python ausgetragen. Mit knapp zehn Metern ist der Netzpython im Vergleich zu der Riesenschlange, deren Überreste man in den Tiefen einer Kohlemine im kolumbianischen Amazonasgebiet entdeckte, noch recht klein bemessen. Das fossile Reptil wurde 13 m lang.

Nach wissenschaftlichen Auswertungen brachte es dieses Ungetüm aus Urzeiten als es im Amazonasurwald mit 6-8 º C noch recht kalt war, auf ein Gewicht von geschätzt 1.134 kg – kein Wunder, wenn man davon ausgehen kann, dass ganze Krokodile auf der Speisekarte dieser Riesenschlange gestanden haben müssen.

Lange Schlange – Riesen Hunger

Die Große Anakonda gehört zur Familie der Boas. Als solche lauert die Riesenschlange gut getarnt ihrer Beute auf, verbeißt sich in ihr und umschlingt sie so fest, dass sie nach nur kurzer Zeit unter der kräftigen, innere Blutungen verursachenden Umarmung erstickt.

Sobald die Beute kein Lebenszeichen mehr von sich gibt, reißt die Anakonda ihr Maul auf und verschlingt das erlegte Tier. Als eine ans Wasser gebundene Schlange ernährt sich die Anakonda bevorzugt von allem, was Flüsse und Sümpfe zu bieten haben. Wenn Fische allein nicht mehr satt machen, geht die Würgeschlange auch schon mal auf Jagd nach anderen Schlangen oder Hirschen und macht auch nicht vor Kaimanen und Jaguaren Halt.

Mit solch stattlichen Körpermaßen kann man sich natürlich nur langsam fortbewegen. Zum Ausgleich ist die Anakonda gut getarnt. Kaum bemerkbar lauert sie ihrer Beute auf bis sie sich direkt vor ihrer Nase befindet. Während sich diese keiner Gefahr ausgesetzt fühlt, schnappt die Riesenschlange zu und verschlingt ihr Mahl. Zwar besitzt die Anakonda auch Zähne, aber wer hat im Urwald schon Zeit zum Kauen? Im Gegensatz zu anderen Schlangen, die ihre Reißzähne zum Erlegen von Tieren einsetzen, dienen die Zähne der Anakonda lediglich dazu, sich in ihrer Beute zu verbeißen, um sie danach fest zu umschlingen. Da hilft es auch nicht mehr viel zu wissen, dass der Biss einer Anakonda an sich nicht tödlich ist.

Lebensraum der längsten Schlange

Anakonda gegen Schildkröte

Anakonda gegen Schildkröte

Wie bereits angedeutet, liebt die Anakonda die Nähe zum Wasser. Ihre Haut ist im Einklang mit ihrer Umgebung aus Flüssen und Sümpfen so gefärbt, dass man die Riesenschlange mit bloßem Auge kaum erkennen kann. Manche dieser einzelgängerisch lebenden Schlangen entdeckt man eher zufällig, wenn sie auf der Jagd nach Beute halb aus dem Wasser herausschauen.

Bei vergeblichen Versuchen, alte Rekorde zu brechen, kommt so manchem Schlangenjäger in den Sinn, zu behaupten, riesen Exemplare von 30 Metern und mehr erspäht zu haben. Zumindest Anfang des 19. Jahrhunderts schien solche Prahlerei unter amerikanischen und europäischen Entdeckern zum guten Ton zu gehören, nachgewiesen werden konnte keine dieser angeblich gesichteten Ungetüme. Bis heute lässt sich mit nicht allzu großer Sicherheit sagen, welche nun wirklich die längste Schlange der Welt ist.

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