Eine große Beißkraft ist in der Welt der Tiere besonders wichtig um zu überleben. Wer schonmal eine Doku aus den Weiten der Afrikanischen Steppe gesehen hat, wenn Löwen ihre Beute jagen kann sich ein Bild davon machen wieviel Power hinter deren Kiefermuskeln steckt. Allerdings ist diese Kraft nicht zu vergleichen mit der höchsten Beißkraft in der Tierwelt. Diese besitzt ein Lebewesen, das in den 1970er Jahren durch seinen Auftritt auf den Kinoleinwänden für Angst und Schrecken bei allen Strandurlaubern sorgte. Der Weiße Hai

Der Weiße Hai hat die größte Beißkraft in der Tierwelt.

Während der oben genannte Löwe auf eine enorme Beißkraft von bis zu 580 Kilo kommt, hat ein ausgewachsener weißer Hai einen Kiefer, der über das 3-fache an Beißkraft. Mit bis zu 1,8 Tonnen ist es somit das Tier mit den gewaltigsten Kiefern. Nimmt man dazu auch noch die bis zu sieben Reihen messerscharfer Zähen hinzu sollte ein zähes Steak kein Problem sein. Ein Mensch kommt hier gerade mal auf 80 Kilo. Haie, vor allem der Weiße Hai, sind ohnehin faszinierende Kreaturen. Haiforscher entdecken ständig neue Eigenschaften dieser imposanten Tiere. Hier ein paar Fakten, die sie vielleicht noch nicht wussten.

Der Weiße Hai ist ein Schlafwandler

Es gibt nur wenige Haie, die sich in Hölen oder auf dem Meeresboden niederlassen und schlafen. Zu diesen gehört der bei Tauchern bekannte Weißspitzen-Riffhai. Die meisten Haie müssen jedoch in Bewegung bleiben um somit sauerstoffreiches Wasser durch ihre Kiemen zu Pumpen und somit ihren Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Vor kurzen haben Haiforscher zum ersten Mal einen Weißen Hai gefilmt wie er in einem trance-ähnlichen Zustand mit offenen Maul in der Strömung steht und seine Position mit minimalen Aufwand hält. So sammelt er die Kraft um tagsüber als Jäger aktiv zu sein.


Apropos Taucher… Der Megaerfolg des Kinoklassikers aus dem Jahr 1975 wurde in diesem und in den Folgejahren zum Desaster für PADI und alle anderen Tauchschulen weltweit. Die Buchungen von Tauchkursen stürzten beinahe ins Bodenlose. Menschen hatten Angst ins Wasser zu gehen. Es dauerte einige Jahre bis sich die Tauchindustrie hiervon erholen konnte. Dabei sind Haie eigentlich für Taucher keine Gefahr. Man kann diese faszinierenden Kreaturen sicher unter Wasser beobachten ohne einen Tropfen Angstschweiß auf der Stirn zu haben. Die Attacken von denen man immer wieder in den Medien ließt sind meistens auf Surfer. Dies liegt am typischen Jagdverhalten der Haie. Ein Surfer mit seinem Brett sieht aus der Tiefe des Ozeans einer Robbe sehr ähnlich. Der Hai stößt aus der Tiefe nach oben um seine Beute zu erledigen. Dass es oft nur bei einem Biss bleibt liegt daran, dass das Tier unmittelbar seinen Fehler bemerkt und wieder in der Tiefe verschwindet. Die Zähne der Haie haben keine Wurzeln und je nach Größe und Alter des Tieres besitzen sie bis zu sieben Folgereihen.

Weißspitzen Riffhai

Haie können bis zu 70 Jahre alt werden. Dabei werden die Weibchen meistens größer als die Männchen. Der größte gefangene Hai brachte es auf 6,40 Meter bei einem Gewicht von 3.200 Kilo. Der Geruchssinn der Haie ist extrem fein ausgebildet. Er kann milliardenfach verdünnte Spuren wahrnehmen und diesen folgen. Diese Gabe ist nicht nur bei den Beutezügen, sondern vor allem auch bei der Paarung wichtig. Haie können bis zu 1000 Meter tief tauchen. Während der oben genannten Ruhephase bewegen sie sich aber in der Regel in flacheren Gewässern nahe dem Grund in einer Strömung.

Es gibt noch viel Unbekanntes über diese wundervollen Tiere. Moderne Technik wie Tracking-Devices und ferngesteuerte Unterwasserfahrzeuge decken aber immer mehr faszinierende Fakten auf, denn nicht nur bei der Beißkraft überraschen diese Tiere die Forscher und natürlich auch uns.

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