Erdbeben gehören mit zu den schlimmsten Naturkatastrophen. In der Regel bestehen sie nicht nur aus einer einzigen Erschütterung, sondern aus meist mehreren Nachbeben. Die meisten Erdbeben sind allerdings viel zu schwach um von der Allgemeinheit wahrgenommen zu werden. Sie entstehen durch Prozesse und Masseverschiebungen im Erdinnern, Erd- oder Bergrutschen, durch Sprengungen, vulkanischen Aktivitäten sowie durch den Einsturz von unterirdischen Hohlräumen.

Wie werden Erdbeben gemessen

Das stärkste Erdbeben

Das stärkste Erdbeben mit 9,5 auf der Richterskala

Seismographen zeichnen die unterschiedlichen Erdbebenwellen auf der ganzen Welt auf, dadurch können die Experten sich ein genaues Bild über die Position der dynamischen Aktivitäten schaffen. In der Seismologie wird zwischen mehreren Erdbebenskalen unterschieden. Der Schadensausmaß hängt von der Dauer und natürlich auch von der Stärke des Bebens ab. Auch die Anzahl der Bauwerke sowie die Besiedlungsdichte spielen dabei eine wichtige Rolle. Laut Statistiken fanden die stärksten Erschütterungen der letzten einhundert Jahre vorwiegend um den Pazifischen Feuergürtel statt, einer Gürtel- oder Ringform von Vulkanen, die den Pazifischen Ozean umgeben.

Das stärkste Erdbeben

Das stärkste Erdbeben mit 1655 Opfern fand im Mai 1960 in der Provinzhauptstadt Valdivia in Chile statt. Die südamerikanische Hauptstadt zieht sich über die Anden und den Pazifischen Ozean hin. Aufgrund der Nähe von mehreren Lithosphärenplatten leidet Chile regelmäßig unter ausgeprägten vulkanischen Aktivitäten, die teilweise zu massiven Erdbeben führen.

Die Katastrophe begann am 21. Mai mit einer Stärke von 7,25 in zwei verschiedenen Städten und unterbrach auch in der Hauptstadt Santiago die notwendigen Telefon- und Verkehrsverbindungen. Am nächsten Tag erschütterte ein weiteres Beben die Gegend in der Nähe von Valdivia, nur wenige Minuten später, genauer gesagt um 15.11 Uhr Ortszeit, erfolgte mit einer Dauer von vier Minuten und einer Stärke von 9,5 das weltweit schwerste aufgezeichnete Erdbeben. Nach diesem schlimmen Hauptbeben erfolgten noch Hunderte von Nachbeben in der Gegend. Elf davon wurden mit einer Stärke zwischen 6 und 7 gemessen.

Das stärkste ErdbebenEtwa ein Viertel der Gesamtbevölkerung war zu diesem Zeitpunkt obdachlos, laut offiziellen Regierungszahlen belief sich die Anzahl der durch das Erdbeben und den Tsunami zerstörten Gebäude auf knapp 60.000. Trotz der Stärke gab es bei dieser Naturkatastrophe im Verhältnis gesehen nur „wenige“ Todesopfer. Dies ist angeblich auf die entsprechenden Vorwarnungen zurückzuführen. Außer den Toten kam es bei diesem schweren Unglück zu ca. 3000 Verletzten und einem Sachschaden von rund 880 Millionen US$.

Erdbeben verschiebt die Achse der Erde

Durch das Bbeben wurde die Erdachse um ca. 3 Zentimeter verschoben. Da die Küstenlinie bis zu vier Meter bei Valdivia gesenkt wurde, entstand eine 25 Meter hohe Flutwelle. Der Tsunami verwüstete nicht nur die chilenische Küste, sondern breitete sich weit über den Pazifischen Ozean aus. In Hawaii erreichte die Flutwelle noch bis zu 11 Meter, Küstenregionen der Philippinen und Japan wurden teilweise sehr stark verwüstet. Außerhalb Chiles gab es durch diesen Tsunami also noch weitere zahlreiche Todesopfer in den oben genannten Ländern.

Die landschaftlichen Veränderungen nach dieser furchtbaren Katastrophe waren überwältigend. Tausende Hektar Land gingen verloren, bis heute konnte sich die ursprüngliche Vegetation von den betroffenen Gebieten noch nicht erholen. Die chilenischen Vorschriften für Bauwerke in Bezug auf die Sicherheit bei Erdbeben sind übrigens mit Recht eine der strengsten Auflagen überhaupt, wenn man sich im Vergleich die Statistiken vom Erdbeben 2010 in der Stadt Concepcion ansieht.

(1.059 Mal gelesen, 1 Leser heute)